TREASURE

Eine
multidiziplinäre Ausstellung von 10 Kunst-Piraten
"…
the object is picked from its utility context and thrown by waves
to the shore, contains only the advantage of neglect, an unusable
object prepared for all this nothing that is alive. Being within the
border of absurd self-existence. An object that moves un-silent is
the first step toward art" Jean Bazan
Das 21ste Jahrhundert ist das Zeitalter der One-Night Hamsterer. Alles
ist verfügbar, alles ist wegwerfbar. Fließbänder produzieren
tausende fantastische Objekte der Begierde, die umgehend wieder weggeworfen
werden. Die Menschen, die Fabriken, Schaltfelder, Minen, Telefone,
Felder und Kameras am Laufen halten sind auch nur vorübergehende
Existenzen – nur wertvoll, solange sie von Nutzen sind. Um fortwährend
ausrangiert zu werden. Ausgetauscht.
Auch
die Besitzer und Käufer dieser Gegenstände selber sind nicht
dagegen gefeit – sie existieren nur so lange wie sich ihr Kontostand
und der Schein von Ruhm aufrechterhalten lassen. Erinnerungen, Identitäten,
Berufungen – sie alle verwandeln sich in eine unhaltbare Fata
Morgana ihrer selbst – schimmernde Materie ohne wirkliche Substanz.
Wie ein Drachen, kauernd auf einem Haufen funkelnder Objekte –
einige von ihnen unbezahlbare Edelsteine, andere bloß glitzerndes
Glas – alles was uns bleibt ist Narren- Gold.
In
der Ausstellung TREASURE - die am 17. Oktober in der Galerie der Künste
in der Potsdamer Strasse eröffnet wird - machen sich eine geheimnisumwitterte
Kuratorin und eine Truppe von zehn Künstlern aus Europa, Asien
und dem Nahen Osten auf, um nachhaltige Werte zu finden: Sie gehen
auf Schatzsuche.
Minna Gabriele Eichstätt (Deutschland) erschafft das Schwert
Excalibur aus weggeworfenen Glassplittern, gefunden in den Strassen
und am Ufer des Meeres.
Alex&
John Gailla (Schweiz) Verflechtungen aus Licht und Sound - eine Installation
in form von im raüm schwebenden Blutzellen, die überraschende
Perspektiven bietet.
Maayan
Strauss (Israel) fängt die poetischen Elemente versteckt in dem
nützlichsten, stinkendsten und begehrtesten Schatz: ÖL.
Wu
Zhi (China) gräbt nach einem Schatz in den Konflikten und Verbindungen
zwischen Ost und West, die eine hybride Synthese hervorbringen, eine
schöne neue Welt aus Erfahrung und Wahrnehmung.
Zabo
Chabiland (Frankreich) stellt the Void vor, einen verborgener Schatz
schlummernd im kollektiven Unterbewusstsein.
Michael
Steger (Deutschland) schickt uns auf eine interaktive Schatzsuche
und rekonstruiert die Schatztruhe in ihrer Funktion als Behältnis
von geheimen Gedanken.
Amnon
Friedman (Israel) zeigt das “heilige” Wasser des Sees
Genezareth als einen seltenen, schwer erreichbaren Schatz. Dem gegenüber
steht das Geisel genommene, wertvolle Trinkwasser, das der Bevölkerung
von Ramallah geraubt und vorenthalten wird.
Noam
Braslavsky (Deutschland) dokumentiert die Gezeiten der ZEIT, die einen
Schatz verbergen, der im Meer versunken ist. Ein Schatz, der erst
in 50 Jahren auftauchen wird, eine mythologische Generation.
Avital
Isakov (Israel) baut ein Wespennest aus Beton unter Bezugnahme auf
die einengenden und aggressiven Gesetze des Großstadtjungles,
die zwischen Grundbesitzern und Mietern und Hausbesetzern gelten.
"It’s more efficient to destroy the nest than to deport
wasps from your own property".
Julia
Crüsemann (Deutschland) beschäftigt sich mit dem bedrohten
Schatz der Natur und der Schöpfung selber – dem unabänderlichen
Zyklus von Leben, Wachstum und Entwicklung der in jedem Samen und
in jeder Zelle enthalten ist und dessen Zeichenhaftigkeit.
Die
Kuratorin der Ausstellung, Evegenia Ish Shalom, beschreibt den konzeptuellen
Gedanken hinter TREASURE:
“The
concept of TREASURE and the deconstruction of value are deeply entrenched
in the history of abstract art. One simply has to invoke “Black
Square” by Kazimir Malevich (1913) or the idea of ”object
trouve”(“found object”) presented by Marcel Duchamp
in 1914. A TREASURE can be all that one perceives as a precious object:
a letter, a single sound, a drop of water on a hot day, or the finest
craftwork from any material known to man. TREASURE is a transformation
of raw material into art, often placed behind lock and key, no longer
mortal, no longer an integral part of life- a relic. This is no less
then Alchemy – turning common earth into gleaming gold.”
“In
the exhibition TREASURE we seek to explore diverse facets of personal
treasures via three aspects of representation:
(1)
The Object: found, stolen, or invented.
(2)
The Treasure Chest/vault: Any container - material, tactile or conceptual
- that holds and defines the treasure.
(3)
The Story: the interpretation which creates a treasure, It’s
degree of value - be it a fairytale, a legend, a myth a norm, a law,
or a stock-exchange report. “
Für nähere Informationen, Bilder, Künstlerbiographien
oder Interviews wenden sie sich bitte an:
amnonf@gmail.com
avitalkaa@gmail.com